Schon vor 1800 tauchte im sogenannten Volksmund und den Publikationen für das einfache Volk dieser Spottvers auf die verschwenderische Mode der besseren Gesellschaft auf:
„Lange Madamröcke bringen die Kothbesen aus der Mode.“
Der blieb ein gern genutztes Mittel, um sich über die eigene Armut wenigstens lustig zu machen.
Für die Jüngeren unter Euren Lesern sei angemerkt, dass es weder Fußweg- noch Straßenreinigung, weder Straßenkanalisation noch Abwasserrohre aus den Häuser in eine Kanalisation gab. Kläranlagen gab es ebenso nicht wie eine Müllabfuhr (wie es sie bereits im alten Rom gegeben hat).
Auf dem Lande hatte die Bevölkerung den gerade mal so bis heute vieler Orts bekannten „Misthaufen“ für Abfälle, aus Haushalt und Küche. In den engen Gassen der teuren Städte wurden die Abfälle aus Haustüren gekehrt und aus Fenstern entsorgt. Danach lag er knöcheltief auf den Straßen, stank bestialisch zum Himmel und bereite alles für die nächste, entsetzliche Cholera-Epidemie vor.
Napoleon der XVI und Frau, flüchteten samt Hofstaat und Anhang im Sommer ratzfatz aus dem royalen Stadtpalast auf’s Land, um dem unmenschlichen Gestank der Stadt Paris und dem sich darin tummelnden Ungeziefer zu entkommen.
Hier setzte der Spott des einfachen Volkes an und machte sich über die stets hoch modische Bekleidung der begüterten Gesellschaftsschichten lustig, in dem es ihr einen (wahrscheinlich zutreffenden) praktischen Nutzen andichtete.
Post von Walther aus Bernau
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