Urur-Oma gibt grünes Licht – 19. Jahrhundert
Gestern habe ich Euch den bittenden Brief eines unserer verliebten Urur-Opas an seine Angebetete vorgestellt.
Ich habe diesen Brief aus einem sogenannten „Briefsteller“ in Liebes- und Heiratsangelegenheiten entlehnt, den der Autor C. Harten aus den Briefsteller-Büchern der vergangenen 100 Jahre (1800-1900) zusammengetragen und in seinem treuen Ratgeber für alle Stände und Verhältnisse im ausgehenden 19. Jahrhundert neu veröffentlicht hat.
Basierend auf Hartens Formulierungen stelle ich mir die Antwort unserer fiktiven Urur-Oma ungefähr so vor:
„Werter Herr Paulsen !
Ihre Offenheit hat mich sehr überrascht, aber auch erfreut; denn auch ich hätte gern mehr als nur die bisher wenigen Worte mit Ihnen gewechselt.
Vieles konnte ich Ihnen in so kurzer Zeit gar nicht sagen und nehme jetzt gern die von Ihnen angebotene Gelegenheit wahr, mit Ihnen in der kurzen Zeit, die Sie noch hier sind, einige Stunden zu verkehren.
Wie von Ihnen sicher erwartet, habe ich Ihre Zeilen meinen lieben Eltern vorgelegt und mit ihnen von Ihnen gesprochen.
Die Eltern haben nichts dagegen, wenn Sie uns, soviel es Ihre Zeit erlaubt, besuchen.
Sie müssen es mich aber jedesmal vorher wissen lassen, damit ich möglichst anwesend sein kann.
In wärmster Hochachtung grüßt Sie
Ellionore Schreiber“