Home Allgemein Gartenarbeiten in der 3. Oktober-Woche 1899

Gartenarbeiten in der 3. Oktober-Woche 1899

by Eugenie

Zu besorgende Arbeiten für die Tage der dritten Oktober-Woche

Montag
Laub zum Decken der Beete sammeln, Buchenlaub ist hart und besser geeignet als anderes.
Auf den Komposthaufen kommt das Laub der Linden, Eichen und Kastanien.

Dienstag
Dreijährige Maiblumen soll man jetzt aufnehmen und und sortieren. Haben ein- und zweijährige wenig Blüten, sind die Nährstoffe des Bodens für sie verbraucht. Sie müssen auf anderes Land verbracht und dort eingepflanzt werden. Boden vorher stark düngen.

Mittwoch
Obstbäume, die im Topf angezogen wurden und umgepflanzt werden müssen, an schattigen Platz tief in den Boden einsetzen. Wildlinge in der Baumschule ausschulen.

Donnerstag
Jetzt in der Heizzeit Schlacken und Aschen sammeln, um im Frühjahr schlechte Wege auszubessern. Das Land rigolen, um das Pflanzen von Bäumen vorbereiten zu können.

Freitag
Es ist allerbeste Zeit, die Komposthaufen mit Pflanzabfällen aus Garten und Park anzureichern. Niemals rostbefallenes Spargelland und keine Kohlstrünke auf den Kompost bringen.

Sonnabend
Uferböschungen der Gewässer, welche im Winter aus- oder unterspült werden, mit Faschinen schützen. Um diese herzustellen wird wird Strauchwerk zu Bündeln gebunden.

Und auch dies ist von Nöten:
In diesem Jahr angelegte Kohlrabibeete durch einen schlicht gefertigten Bretterkasten einhegen und mit Fenstern abdecken. Kann dies nicht gemacht werden und stehen die Pflanzen in weitem Abstand, den jungen Kohlrabi samt seinem Ballen aus dem Beete heben und zu seinem Schutze in leere Mistbeete einschlagen. Ist das Wetter trocken, ist die Zeit günstig, die Endivien abzuernten. zugleich sollten jetzt Kresse und Kerbel ausgesät werden. Stehen bereits kleine Kerbelrübchen bereit, so ist die Zeit gekommen, diese in den Boden setzen, um die rechte Juli-Ernte im kommenden Jahr zu sichern. Zwischen Möhren und Karotten eine Mischung aus Laub und kurzem Dünger ausbreiten, dann kann man noch bis in die späte Zeit dieses Jahres zarte und schmackhaft Beeren von den solchermaßen geschützten Beeten ernten. Für den Schnittpetersilie ist es an der Zeit in Töpfe oder handliche Pflanzkästen umzuziehen. Die Schalottenbeete sollten nun ebenfalls abdeckt werden; hierzu eignet sich hervorragend mit Dünger vermischter Torfboden.

Und dies rät der historische Gärtner ebenfalls:
Raupenleimringe anbringen. Der Frostspanner macht sich im Garten zu schaffen.
Lappen in die Bäume hängen, darin können sich die Raupen des Wicklers verpuppen und sie können sie samt der Lappen aus dem Gemüsegarten entfernen.
Salat- und Endivienbeet mit einem Holzrahmen umgeben und mit Fenster abdecken.
Die inzwischen leergeernteten Sträucher der Stachelbeere, Johannisbeere und Himbeere mit Jauche düngen.

Nach einem historischen Rathgeber für Haus und Hof, Garten und Park um 1900
zusammengestellt am 15.10.2020


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