Zu besorgende Arbeiten für die Tage der vierten Oktober-Woche
Montag
Obstwildlinge, Weißdorn, Rosa-canina-Samen säen. Einfriedungen gegen Wild ausbessern bzw. neu herstellen.
Dienstag
Erd- und Komposthaufen umsetzen
Mittwoch
Aussaat von Taxus, Juniperus, Gingko, Cephalotaxus in Handkästen mit Moos bedecken und frostfrei bei gleichmäßiger Feuchtigkeit und Schutz vor Mäusefraß überwintern.
Donnerstag
Rosen- und Obstwildlinge für die Winterveredelung in Töpfe pflanzen. In der Baumschule die Reihen der n och nicht verkaufsfähigen Bäume umgraben
Freitag
Von Möhren, Ranunkeln, Kohlrabi, Kohlrüben, Sellerie, rote Rüben, die schönsten Wurzeln zu Samenträgern aussuchen und frostfrei einschlagen.
Sonnabend
Mistbeetfenster, die nicht mehr gebraucht werden, ebenso Gartenmöbel etc. unter Schutz bringen.
Und auch dies ist von Nöten:
Petersilie, Möhren, Knollensellerie, rote Rüben ernten und in kühlen Keller oder Grube einschlagen.
Frostfreie und etwas warme Mistbeetkästen, welche man sich mit Land und Gras etc. herstellt, mit Salat bepflanzen und mit Kresse, Kerbel und Radies besäen.
Endivien in leere Mistbeete einschlagen, bei gelinder Witterung aber fleißig lüften.
Und dies rät der historische Gärtner ebenfalls:
Bäume herunterschneiden, die durch Okulieren fürs Veredeln im nächsten Jahr vorgesehen sind.
Neugepflanztes gut und ausreichend mit Dünger bedecken.
Beim Rigolen des Bodens darf der Kalk nicht vergessen werden. Besonders Obstbäume benötigen ihn in großem Umfang.
Krebskranke Bäume auf zu tiefen Stand untersuchen, ggf. höher setzen. 25%iges Karbolineum an die vom Krebs hervorgerufenen Wunden – Boden mit Kalk und Thomasmehl mischen.
Im Herbst Stiefmütterchen pflanzen; diese blühen kräftiger und länger, als die die im Frühjahr gesetzt wurden.
Den Kampf gegen die hungrigen Obstmaden unermüdlich führen.
Sollen Bäume ausgeästet werden, dann jetzt darangehen, solange noch Herbstlaub an den Ästen hängt. Nur so kann ein undichtes Ast- und Laubbild im nächsten Jahr unterbunden werden.
Ich erinnere noch einmal an die Laubringe gegen den Frsotspanner. Er ist ganz sicher bereits tätig. Also …!
Lappen in die fürs Überwintern vorgesehenen Obst-Lagerräume zwischen das Obst einlegen, um die Maden zu bemühen, sich darin zu verpuppen und sie darin einfach aus dem Garten schaffen zu können.
Ich erinnere auch hieran: Endivien- und Salatbeete umrahmen, mit Fensterscheiben bedeckcn und hoch lüften
Schneeglöckchen truppweise in Überwinterungstöpfe umsetzen
Noch einmal: Abgeerntete Beerensträucher mit Jauche düngen
15-20% Karbolineum -Anstrich an alle Stämme und dickeren Stellen, welche unter Komma- oder von Blattläuse zu leiden hatten.
Nach einem historischen Rathgeber für Haus und Hof, Garten und Park um 1900
abgeschrieben und veröffentlich am 22.10.2020
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