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Ziegeldecker betriegen
1) Wenn sie bey Aufnagelung derer Buehnen viele Nägel entwenden und darauf vorgeben, daß diese abgesprungen oder sich umgeleget haetten.
2) Wenn sie die Ziegel so sich zusammen schicken nicht auslesen, sondern dieselben nur wie sie ihnen in die Haende komme, auf die Buehnen legen, wodurch es geschiehet, daß weil sie nicht gehebe auf einander liegen, der Wind solche leicht abheben, oder der Regen und Schnee in die Boden schmitzen kan.
3) Wenn sie die Ziegel allzu flach oder allzu kurz auf einander legen, dahero das Wasser leichtlich zurück tritt und in die Boeden oder an den Waenden hinab laufft.
4) Wenn sie die letztere Schaar allzu weit vorlegen, daß das Wasser, zumahl bey starken Wasser auf des Nachbarn Tach faellet, oder an die Waende des Benachtbarten anspritzet.
5) Wenn sie die Wetter-Bretter also aufnageln oder die Ziegel also legen, daß die Trauffe in des Nachbarn-Hof-Recht faellet, oder die Kaehle in des Nachtbarn Tach oder Rinnen leiten.
6) Wenn sie bey Einlegeung derer Taecher den Kalck allzu sandigt machen und zu duenne auftragen, damit er desto leichter wiederum abfaellet und sie desto leichter wiederum daran zu arbeiten bekommen.
Mittel:
1) Daß der Bau-Herr tuechtige Naegel kauffe und bey dem Aufnageln fleißig nachzaehle, auch uebrigens bey Legung derer Ziegeln auf alles genau Achtung gebe.
2) Daß bey der Deckung eines Taches die anstossenden Nachtbarn ein wachsames Auge haben, damit ihnen dabey kein Schade zuwachse, massen ihnen die Servitus stillicidii und andere leichtlich bey solchen Gelegenheiten koennen auf ihr Haus gebracht werden.
