Sonnabends, den 3. Julius 1802
Ein junges Frauenzimmer von gutem Stande wünscht sich einen Platz als Haus- oder Kammerzofe, sey es in einer Stadt oder auf dem Lande. Die einem Frauenzimmer zu einem solchen Geschäft nöthigen Kenntnisse, fremde Sprachen ausgenommen, besitzt sie in dem Grade, um sich gewiss die Zufriedenheit derjenigen Dame, welche ihr Zutrauen schenken wird, ganz dadurch zu erwerben, und wozu ihr stiller anspruchsloser Charakter gewiss das seine beytragen wird.
Da sie nicht wegen bloßem Broterwerb, sondern durch andere Verhältnisse, zu diesem Entschluss geleitet wurde, so erlaubt sie sich zu bemerken, dass sie mehr auf gute freundschaftliche Behandlung Rücksicht nimmt, als auf großes Salair.
Diejenige Person, welche ihr Anerbieten conveniren kann, ist höflichst ersucht, sich in einem Briefe mit den drei Buchstaben M.D.S. statt einer Adresse bezeichnet an die Expedition des kaiserlich privilegirten Reichs-Anzeigers zuwenden.
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