Heute stelle ich Euch die Sauerampfer-Suppe vor. Wurde auch „Sauerampfersuppe“ geschrieben.
Einmal in einem Rezept aus der Hansestadt Bremen. Es stammt aus dem Rezeptereservoir der von mir ganz besonders geschätzten Betty Gleim. Zwei weitere veröffentlichte Kochanweisungen fand ich in Kochbüchern aus Darmstadt, d.h. dem Großherzogtum Hessen, in welchem das monarchisch regierte Volk sich desweiteren auch die grüne Sauce zu seinem Leibgerichte rechnete.
Der Kochvorschlag aus Bremen wurde 1817 gedruckt, die beiden hessischen Varianten in 1839 und 1870.
Sicher gibt es auch in meiner digitalen Kochbuchsammlung noch weitere und sich unterscheidende Ausgaben dieses Rezeptes, aber im großen und ganzen stellen die von mir heute vorgestellten Variationen bereits eine einfach zu erkennende Weiterentwicklung der Rezepte im Laufe des 19. Jahrhunderts dar.
Sauerampfersuppe 1817 – Hansestadt Bremen
Wenn man gerade keine Fleischbrühe vorräthig hat, so nimmt man auch wohl bloß reingewaschenen, verlesenen, und grob zerschnittenen Sauerampfer, läßt ihn in Butter gahr schwitzen, gießt dann kochendes Wasser darauf, und läßt ihn darin völlig gahr kochen.
Beim Anrichten rührt die Suppe mit einigen Eidottern ab.
*) In einigen Gegenden in Schleswig Holstein wurden in dieser Suppe Sauerampfer und Brennessel zu gleichen Teilen gekocht.
Sauerampfer-Suppe 1835 – Kurhessen
Nachdem der Sauerampfer sauber abgestrippt und mit reinem Wasser gewaschen ist, dämpft man ihn in Butter weich.
Nachher gießt man Frisches, reines Wasser hinzu, nebst einem von Mehl und Wasser zart angerührten Teige und läßt es so aufkochen.
Dann richtet man die Suppe über einige zerklepperte Eiergelb und gebähete Weckschnitten an, und reibt Muskatnuß darüber.
Auf eben diese Art wird die Endiviensuppe bereitet; deßgleichen auch die Sauerampfer-Suppe zum Ochsenfleisch; nur muß man es zu diesem Gebrauch kurz einkochen lassen.
Sauerampfer-Suppe Großherzogtum Hessen 1870
Nachdem der Sauerampfer abgestrippt, gehackt und gewaschen ist, dämpft man ihn in Butter weich.
Nachher gießt man Wasser oder Fleischbrühe hinzu, nebst einer von etwas Mehl und Wasser zart angerührten Brühe und läßt es so aufkochen.
Dann richtet man über einige zerklepperte Eiergelb und würfelig geschnittenen Weck an und reibt Muskatnuß dazu.
Man kann diesen Weck auch ein wenig in Butter rösten und zur Suppe geben.
Auch ein wenig saurer Rahm schmeckt sehr gut an dieser Suppe.
Gitti 12.06.2021
Willst Du von hier wieder zurück in unseren „Finde-Index“ und weißt im Moment nicht wie ?
Schau nach unter „Tipps: # 3 (zum Findex)“