Prolog
Die beiden Verfasser des Niederrheinischen Kochbuches von 1777, aus dem ich Euch dieses, damals ganz und gar nicht ungewöhnliche Rezept vorstelle, beendeten zur Drucklegung des Originals ihre mehrseitige, sehr umfängliche Vorrede für ihr – so hofften sie damals – unentbehrliches Kochbuch mit folgenden selbstbewussten Worten (Zitat):
„Vorrede…….Wir haben nicht nöthig unsre Sachen auszuposaunen und anzupreisen.
Wir erwarten den Beifall eines jeden, durch die Versuche, die ein jeder daraus anstellen möchte, und die die Wahrheit unsers Vorgehens bestätigen müssen. Eine gute Waare lobt sich selbsten.
Schließlich empfehlen wir dieses Kochbuch allen Freunden der Kochkunst, und wünschen einem jeden den ersprieslichsten Nutzen davon.
Düsseldorf am 10 Juny 1777“
Kalbs-Gekröse gefüllt
Nimm ein Gekröse, schneide es in beliebige Stücken, mache ein jedes Stück inwendig voneinander und hohl, nimm darnach Zwiebeln, Speck, Ingwer, Pfeffer, und Salz, hacke es durcheinander, und fülle jedes Stücklein voll davon, nähe es zusammen, röste es darnach in brauner Butter, lege sie in ein Geschirr, schütte Wasser daran und ein wenig Eßig, brenn ein wenig Mehl ein, thue Ingwer, Pfeffer, Salz, Nägelein und Majoran darein, und laß es also gahr werden.
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Niederrheinisches
Kochbuch
darin
Nebst allem demjenigen, was zu dieser
Kunst gehört, nicht nur ausführ-
lich gehandelt wird,
sondern auch
Verschiedene haußwirtschaft-
liche Handgriffe und Oekonomische
Vorteile gelehrt werden.
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Düsseldorf
Druck und Verlag von J.A.Zehnpfennig
und
J.G.Bärstecher
1777
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1 comment
Uff! Was mussten die Leute damals bloß alles in den Mund nehmen, um satt zu werden.