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Einfacher Kartoffelsalat Anfang 1800

by Eugenie

Auf der Suche nach dem frühesten Rezept für Kartoffelsalat haben unsere Küchenfreundinnen einen weiteren Fund zu melden:

Mathilde in Mallersdorf-Pfaffenberg   hat für uns im Küchenarchiv ihrer Oma und Uromas für die „Einfache Hausfrau in der Schlichtküche“ gestöbert. Hier hat ihre Mutter einen wohlbehüteten Familienschatz, den ihre Uromas von Generation zu Generation weitergegeben haben, gut verpackt aufgehoben.
Die knapp 30jährige Maria Katharina Siegel entwickelte „Das Baierische National-Kochbuch“, welches wohl erstmals im Jahr 1817 herausgegeben wurde. Bereits in diesem Kochbuch steht das folgende Rezept für einen einfachen (schlichten) Kartoffelsalat geschrieben:

Man wäscht die Kartoffeln, setzt sie mit kaltem Wasser ans Feuer und läßt sie weich sieden. Wenn sie noch warm sind, schält man sie, schneidet sie in Scheiben, legt sie in eine Schüssel, und macht sie mit klein geschnittenen Zwiebeln, Pfeffer, Salz, Essig und Oel an.

So einfach hergestellt, dass er in dieser Art ganz sicher auch bei den einfachen Familien auf den Esstisch kam.

Mathilde möchte nicht den Hinweis vergessen, dass „Schwarzer Pfeffer“ bereits seit dem ausgehenden Mittelalter allseits in Europa bekannt,  zu Anfang des 19. Jahrhunderts schon kein reines Luxusgewürz und nicht mehr zu teuer war. In sparsamem Umfange konnte der  preiswertere schwarze Pfeffer sogar in der einfachen Küche angewendet werden.
Mathilde schreibt, wie heute auch, gab auch damals noch weitere Pfeffersorten.

Aber es gab auch Ersatz:
Eine Rücksprache mit Gitti  ergab, dass Anfang des 19. Jahrhundert die Kresse und das Pfeffer- oder Bohnenkraut (zu dieser Zeit auch als Saturey oder Zatrei oder Kölle bekannt) überall als Pfefferersatz im Umlauf und preiswert zu erwerben gewesen ist. Auch die heute noch angewendete Capuzinerkresse (seit ca. 1680 aus Peru eingeführt) war in den heimischen Gärten verbreitet und diente als Alltagsgewürz.

Mathilde – 14.12.2020


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