Man schält von sechs Mundsemmeln die Rinde ab, schneidet selbe in kleine Würfel und benetzt sie dann mit Milchrahm, worin vier Eyer abgesprudelt werden. Indessen rührt man zwölf Lot Butter mit vier ganzen Eyern und vier Dottern ab, von einem Viertelpfund großen Rosinen werden die Kerner ausgelöst und ein Viertelpfund kleine Weinbeeren werden rein geklaubt und gewaschen, ferner werden vier Loth Mandeln länglich geschnitten, und nebst sechs Loth gestoßenen Zucker unter die gerührte Butter gemischt, die angefeuchteten Semmeln und ein paar Löffel voll Mehl und Salz werden so wie das Ganze gut zusammengemischt. Hierauf wird ein Theil einer Serviette dick mit Butter bestrichen, man gibt die gerührte Masse hinein, bindet es mit einem Bindfaden ganz locker zu, damit es Raum genug zum Ausschwellen habe, und gibt es dann in ein siedendes Wasser, wo dieses Pudding eine Stunde beim öfteren Umwenden kochen muß. Hat das Wasser eingekocht, so muß es wieder mit kochendem Wasser ersetzt werden.
Beim Anrichten wird der Pudding auf eine Schüssel gelegt, der Bindfaden aufgelöst und der Pudding aus der Serviette auf eine andere Schüssel gestürzt.
Auf diese Art werden alle Serviette-Puddings gekocht.
Zur Sauce oder Creme wird ein Seidel Obers oder Milchrahm mit vier Loth Zucker, welcher ganz lichtbraun zu Karamel eingegangen ist, mit sechs Eyerdottern abgesprudelt, bis er ganz dicklich wird, aber nicht kocht. Diese Creme gibt man dann über den Pudding und diesen gleich zur Tafel. Statt des Milchrahms kann die Creme auch mit Wein gemacht werden.
Maria Anna Neudecker 1831
…. und so toll geschrieben trat das „Allerneuste Deutsche Kochrezept“ seinerzeit in die Welt der zu Büchern gebundenen Rezeptsammlungen.
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