Home Haus + Hof ... 1868 – Postzustellung: „Briefkästen erbeten“

1868 – Postzustellung: „Briefkästen erbeten“

by de olde Grotmüdders

Titelbild: „Die offizielle Postkutsche ist da! Der Postillon kündigte sich mit seinem Postsignalhorn an (eine Haustürklingel war auf dem Lande komplett unbekannt) und er lieferte die Post samt aller Pakete und Warenlieferungen direkt an die Tür. Dasselbe geschah zu dieser Zeit mit Reisenden, die die „Postkutsche“ ebenfalls transportierte. Diese gelangten allerdings nur zu den offiziellen, meist innerstädtischen  Poststationen. Es sei denn, dass das Reiseziel sowieso „auf dem Weg“ lag. In solche einem Falle kam der Reisende punktgenau an sein Ziel. Dies war der Vorteil der Postkutsche, die zwar weniger bequem ausgestattet war, bei der vorrangigen Postzustellung unendliche Umwege fuhr, aber letztlich dort hin fuhr, wohin der Reisende zuvor seine Briefe gerichtet hatte.
Über die Preise der Post und ihrer gewerblichen Mitanbieter im Reisegewerbe des 19. Jahrhunderts konnte ich bislang leider keine Informationen erlangen.

In Berlin erging 1868 über die Berliner Gerichtszeitung auf Blatt 11 folgende amtliche Bitte an die Bevölkerung:

Nachdem nunmehr die Frankierung der Briefe wohl zur allgemeinen Gewohnheit werden wird, dürfte es an der Zeit sein, das Publikum darauf aufmerksam zu machen, dass es den so viel geplagten Briefträgern ihr Amt durch eine nur wenig Kosten verursachende Einrichtung auf das Wesentliche erleichtern kann, nämlich durch Beschaffung eines Briefkastens vor jeder Wohnung.

Jetzt muß der Briefträger oft viele Minuten warten, ehe auf sein Klingeln geöffnet und ihm der Brief abgenommen wird, er muß sogar häufig mehrfach mit demselben Briefe Treppe auf, Treppe ab laufen, wenn niemand zu Hause ist.
Alle diese Zeitversäumniß fällt fort, wenn sich an jeder Thür ein Briefkasten befindet.
Der Briefträger hätte dann nur den Brief in den Kasten zu werfen und durch einmaliges Klingeln den Adressaten davon zu unterrichten, dass ein Brief für ihn da sei.
Auf das Oeffnen der Thür brauchte er nicht zu warten.

In England ist diese Einrichtung längst eingeführt und hat auch hier bereits manchen Nachahmer gefunden.

Beitrag von Kurt Moritz aus Treptow-Köpenick ; Bild von C.Arnold
beides zusammengefügt von Concierge am 14.06.2021


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