1845 wurde im Königreich Baden-Württemberg dieses unkomplizierte, in der Folgezeit aber sehr erfolgreiche Rezept veröffentlicht.
Obwohl es zu Weihnachten gerade nicht so vor jungen Gänsen nur so wimmelt, möchte ich nicht darauf verzichten, Euch eine wohlschmeckende und wirklich ungewöhnliche Variante zum herkömmlichen Gänsebraten mit Füllung vorzustellen.
Viel Spaß beim „Nachbraten“:
Eine Bettler-Gans zu fertigen.
Man nimmt eine junge Gans, weidet sie sauber aus, macht sie ordentlich rein, reibt sie außen und inwendig mit Salz und Majoran ein und bricht ihr mit einem Schlagholze das Brustbein.
Hernach steckt man ihr eine junge, rein geputzte Ente in sie hinein, bratet sie recht saftig mit Butter und Zwiebeln langsam schön gelb.“
Diese Anweisung ist genauso mit jungen, feinen Enten anzuwenden. In solche steckt man einen zarten, jungen Hahn.
Eine auf den Punkt passende Ergänzung zu diesem Rezept habe ich von Lydia aus der Steiermark erhalten, deren Urgroßmutter die „Bettler-Gans“ auch noch zu backen verstand. Lydias Mutter lässt uns mitteilen, dass nicht nur die Gans, sondern natürlich auch die Ente mit Salz und Majoran eingerieben wurde und in diese Stopfente ein halbes Pfund reine Butter gesteckt wurde.
Das erweitert aufgeschnittene Hinterteil der Gans wurde durch überkreuz geführte und zusammengeschnürte Beine der Gans verschlossen, ehe diese Gesamtkomposition aufgespießt und vorsichtig bei hoher Hitze vor offenem Feuer gebraten wurde.