Heute veröffentliche ich einmal ein Inserat, dass vor 159 Jahren in den Tageszeitschriften gedruckt wurde.
Die Zeit der Oktoberfeste, Stadt- und Dorffeiern, Erntefeste war angesagt, der Herbst war angebrochen, die Felder großteils abgeerntet und die Zeit des Ausruhens und der Rückbesinnung stand vor der Tür.
Natürlich bei einer ordentlichen Maaß Bier je gestandenem Mannsbild.
Mangelhafte, fehlende Kühlmöglichkeiten, lange Be- und Verarbeitungszeiten, schwierige Transporte und beschränkte hygienische Bedingungen hatten direkten Einfluss auf die Haltbarkeit des Fassbieres.
Es gab bereits damals findige Geschäftsleute, die Mittelchen verkaufen wollten, die aus Schlechtem wieder Gutes herstellen sollten. Meist war es Murks, aber das muss nicht auf jedes Angebot zutreffen.
Heute wird überall vermeldet, dass die Höchstwerte der 3. Corona-Welle überschritten seien oder in Kürze überschritten sein werden und deshalb in der, über lange Zeit geschlossenen Gastronomie, ein Hauch von Restauration wehen könnte.
Aus diesem Anlass heute:
Das liest sich in unserer modernen Druckschrift:
Kein saures Bier mehr,
wenn man unsere praktische und wissenschaftlich begründete Anleitung zur
Conservation und Restauration des Bieres mit Verstand und Liebe zur
Sache benutzt. – Es gibt kaum eine die Person des Wirthes entschuldi-
gende Ursache: wenn ein gesund gebrautes Bier umschlägt (matt, sauer
oder gar schaal wird), sondern deselbe verdient fast alle Male nicht nur
Tadel, sondern Strafe, wenn er seine Gäste zufolge Vernachlässigung der
Art schlecht und nachteilig bedient. – Ebenso ist ein krankwerdendes Bier
meistens noch zu retten, wenn mit Sachkenntniß – nicht aber etwa
durch alberne und charlante Mittel – zu Werke gegangen wird. Dieses
für Jedermann ohne Umstände und unverhältnismäßige Kosten anzuwen-
dende Verfahrensweise geben wir für ein Honorar von 3 Tlr. = 6 Fl:
ist daher Jedem zugänglich.
Wilhelm Schiller & Comp. In Berlin, Spandauerstr. Nr. 23
Allgem. landwirthsch. und techn. Industrie-Comtotr.
Unser Programm, welches Erwerbsquellen etc. für Bemittelte
und Unbemittelte nachweiset, senden wir auf portofreies Verlangen franko.
A.P. – für Claus Rückert, Hotelier, Münchener Umland – 07.05.2021
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