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Ricarda hat uns angemailt und diesen Artikel, offenbar aus einer Rostocker Zeitung des Jahres 1825 – beigepackt.
Wir danken Dir für diesen ungewöhnlichen Beitrag und veröffentlichen ihn sehr gern.
War früher alles besser ?
Es giebt Leute, die alles , was die Alten gethan haben , für weit klüger und besser halten , als was jetzt erdacht und ausgeübt wird ; sie arbeiten daher jeder Veränderung entgegen , geben keinem Vorschlage Gehör und beziehen sich stets auf das Alte.
Freilich ist es eine große Bescheidenheit, das man den Alten , die vor Jahrhunderten gelebt haben , mehr Verstand und Einsichten zutrauet, als man selbst zu haben glaubt; wenn man aber den damaligen Zustand der Kultur mit dem jetzigen vergleicht, so müßte das, was man Fortschritte in den Erkenntnissen und Wissenschaften nennt, bei uns ein Phantom seyn , wenn wir zugeben wollten , daß wir Rückschritte gemacht hätten .
Man bedenke nur , wie viele Bürger vor hundert Jahren ihren Namen schreiben konnten ! –
Wenn wir den Alten daher auch zugestehen , daß sie sich derzeit besser herumzuschlagen wollten und kühner in ihren Unternehmungen waren , so wollen wir doch auch die Bescheidenheit nicht übertreiben , und unsre Kenntnisse den ihrigen nachstellen .
Die Zeiten waren damals viel anders ; was derzeit klug, ja selbst weise war, würde es jetzt nicht mehr seyn , wenn man die Veränderung der Verhältnisse dabei im Auge behalten wollte . Wir , die wir jetzt Bürger der Stadt sind , müssen wissen , was unsern jetzigen Verhältnissen anpassend ist ; darum laßt die Alten schlafen.
Freilich ist es eine große Bescheidenheit, das man den Alten , die vor Jahrhunderten gelebt haben , mehr Verstand und Einsichten zutrauet, als man selbst zu haben glaubt; wenn man aber den damaligen Zustand der Kultur mit dem jetzigen vergleicht, so müßte das, was man Fortschritte in den Erkenntnissen und Wissenschaften nennt, bei uns ein Phantom seyn , wenn wir zugeben wollten , daß wir Rückschritte gemacht hätten .
Man bedenke nur , wie viele Bürger vor hundert Jahren ihren Namen schreiben konnten ! –
Wenn wir den Alten daher auch zugestehen , daß sie sich derzeit besser herumzuschlagen wollten und kühner in ihren Unternehmungen waren , so wollen wir doch auch die Bescheidenheit nicht übertreiben , und unsre Kenntnisse den ihrigen nachstellen .
Die Zeiten waren damals viel anders ; was derzeit klug, ja selbst weise war, würde es jetzt nicht mehr seyn , wenn man die Veränderung der Verhältnisse dabei im Auge behalten wollte . Wir , die wir jetzt Bürger der Stadt sind , müssen wissen , was unsern jetzigen Verhältnissen anpassend ist ; darum laßt die Alten schlafen.
Aus einem Schreiben eines Rostocker Bürgers im Dezember 1825
Willst Du von hier wieder zurück in unseren „Finde-Index“ und weißt im Moment nicht wie ?
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