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Was es 1840 über die Milch zu wissen gab

by Eugenie

1842
Johanna Schröder
veröffentlichte in Hannover
diesen sehr interessanten Bericht über Milch, Käse und Butter

Theil 1 von 2


Ueber die Milch

Die Milch ist eine weiße, undurchsichtige Emulsion von Käsestoff u. Butter; ein Theil des Käsestoffs ist in der Flüssigkeit aufgelöst, welche außerdem Milchzucker, extraktartige Materie, Salze u. feine Milchsäure enthält. Die festen Bestandtheile der Milch betragen nach völligem Austrocknen 10—12 Proz. In der Ruhe sammelt sich der Rahm auf der Milch, der aus Butter und Käsestoff, mit etwas Milch vermengt, besteht; die darunter stehende Flüssigkeit erhält den .weißen Käsestoff. Frische Milch ist eins der ausge- breitetsten Nahrungsmittel, doch ist sie leicht dem Verderben, dem Sauer­werden unterworfen, indem durch Wärme der Sauerstoff der Luft die ver­schiedenen Theile absondert. Man hat mit Glück Mittel gefunden, Milch lange anfzubewahren, so daß sie selbst bei Seereisen nach den entlegensten Ländern verführt werden kann. Am verlässigsten ist folgendes Mittel:

Man läßt die Milch gleich in feste z. B. Champagnerflaschen melken, gut mit Kork verschließen und verpichen. Dann wird in einen Kessel Stroh gelegt und auf dieses in Reihen, die mit Milch gefüllten Flaschen, zwischen die man ebenfalls Stroh bringt, gestellt; dann giebt man kaltes Wasser ein, was man bis zum Sieden erhitzt. Man läßt die Flaschen mit dem Wasser allmählich abkühlen, nimmt sie heraus und verpackt sie in Körbe oder Kisten mit Sägespähnen oder Hecksel.

 

Ueber das Bereitung von Milch  als  Conserven

Frischgemolkene und geseihte Milch wird mit etwas Zucker versetzt, abgedampft, doch nicht über direktem Feuer, sondern im Wasserbade oder sonst einem künstlichen Abdampfverfahren. Wenn sie wie Syrup geworden, kann man sie aufbewahren, auch zu Tafeln trocknen und zur Gebrauchszeit mit einer beliebigen Menge heißem Wasser auflösen, wodurch sie der frischgemolknen gleich wird.

Beim Milchen der Kühe soll man große Vorsicht anwenden, besonders den gesammelten Vorrath dem Kuheuter ganz entziehen, denn es ist erwiesen, daß die erste wässriger, die zweite besser, fetter, die letzte aber rahmig ist. Wer daher nachlässige Milcherinnen hat, wird seine besten Prozente verloren gehen sehen.

Oft trifft sich’s, daß die Kühe bei gleich gutem Futter an Mich nachlassen. Man mische dann goldfarbigen Spießglanzschwefel = 2 Quentchen, Dillpulver, Fenchelsamen, Wachholderbeeren, von jedem = 8 Loth, und gebe täglich 4 Mal einen Eßlöffel voll auf das Futter.


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