Wir können uns in unserer Phantasie tatsächlich recht einfach plastisch vorstellen, dass unsere Ururgroßmütter von Ihren Müttern, Tanten, Großmüttern und Urgroßmüttern rührend umsorgt und liebevoll ins Bett gebracht wurden.
Gitti, Gerda, Mitautorin Frieda und ich haben uns mit diesem Thema befasst und aus der schier unermesslichen Anzahl von Wiegenliedern der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einige Beispiele verschiedener Autoren herausgesucht.
Wir meinen feststellen zu können, dass kein „Schreiber (Autor)“ dieser Zeit einem vaterländischen Grundton ausweichen konnte. Auch einem für jene Jahre aufrührerisch modernen Kopf wie „von Fallersleben“ gelang dies nicht. Das Vaterland war besonders den Männern dieser wirrevollen Jahrzehnte mit der Muttermilch bereits verinnerlicht worden.
Aber lest bitte selbst.
Eure Charlotte
Mütterleins Wiegenlied
1.
Die Aehren nur noch nicken,
Das Haupt ist ihnen schwer,
Die müden Blumen blicken
Nur schüchtern noch umher.
2.
Da kommen Abendwinde,
Still wie die Engelein,
Und wiegen sanft und linde,
Die Halm’ und Blumen ein.
3.
Und wie die Blumen blicken,
So schüchtern blickst du nun,
Und wie die Aehren nicken,
Will auch dein Häuptlein ruh’n.
4.
Und Abendklänge schwingen,
Still wie die Engelein,
Sich um die Wieg’ und singen
Mein Kind in Schlummer ein.
August Heinrich Hoffmann ‘von Fallersleben’
(geboren am 02. April 1798 in Fallersleben – verstorben am 19. Januar 1874 in Corvey)
https://www.von-fallersleben.de/biographie/
und
https://de.wikipedia.org/wiki/August_Heinrich_Hoffmann_von_Fallersleben
Wann „H.v.F.“ dieses Wiegenlied niederschrieb konnten wir nicht ermitteln, obwohl wir uns darum sehr bemüht haben.
Gefunden haben wir es in einer nicht datierten Bilder- und Vers-Sammlung für junge Kinder, in der auch keine Angaben zum Verlag oder Autor gefunden werden konnten. So etwas kommt häufig vor und war speziell in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts offenbar auch nicht unbedingt wichtig.
Willst Du von hier wieder zurück in unseren “Finde-Index” und weißt im Moment nicht wie ?
Schau nach unter “Tipps: # 3 (zum Findex)”
