Die von der Reichsregierung bereits 1914 zum dringenden Thema der Volksernährung befragten Fachleute der Bildungselite kamen überein, eine preiswerte Broschüre herauszubringen, um die deutsche Hausfrau gegen Hunger und Entbehrung zu wappnen.
Die “Anweisungen zur einfachen und billigen Ernährung” waren ein absoluter Bestseller. Im ganzen Reich gab es Exemplare für 60 Reichspfennige zu kaufen.
Wenn ich nachdenke, wer die Situation versemmelt hatte, war es eigentlich eine dreiste Frechheit, den deutschen Haushalten dafür auch noch Geld abzuknöpfen, dass sie zu sparen hätten.
Aber “die da oben” hatten eigentlich kein echtes Interesse, sich mit der realistischen Lage der einfachen Leute zu befassen.
Ein Maurer verdiente damals gerade einmal 63 bis 65 Reichspfennige je Arbeitsstunde – [siehe “OMAs PREISISTE”].
1915 – Ueber das Kochen und Braten im 1. Weltkrieg
(Teil 1 von 5)
Das Feuerungsmaterial muß richtig benutzt und ausgenutzt werden. Man soll die Küche mit wenig Feuerungsmaterial oder Gasverbrauch bestreiten — wie folgt:
Alle Gerichte, welche ohne besondere Tunke gekocht werden können, ob Fleisch, Gemüse oder Reis, Graupen, Hülsenfrüchte oder Obst, können ½ Stunde in fest geschlossenem Topf angekocht werden, dann wickelt man den Topf sofort in ein Zeitungsblatt fest ein, wiederholt das fünfmal und legt ein Tuch oder eine Decke darauf, um Zug fernzuhalten oder steckt den eingewickelten Topf in einen Selbstkocher „Kochbeutel“.
In 4—6 Stunden ist das Gericht gar und kann zu jeder Tageszeit fertig erwärmt, abgeschmeckt oder bündig gemacht werden.
Statt des Papiers kann auch eine Kochkiste als Selbstkocher verwendet werden, die es übernimmt, die durch Ankochen erzeugte Hitze im verschlossenen Kochtopf zu erhalten. Selbstverständlich darf der Selbstkocher vor dem Herausnehmen der Speisen nicht geöffnet werden, sonst bedürfen die Speisen eines nochmaligen Aufkochens.
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Dabei ging es den Kreisen der Gesellschaft, die sich um das Auskommen der städtischen Arbeiter, der Dienstleister und Handwerker, der Landbevölkerung und Kleinbürger zu sorgen schienen, erstrangig um die ERHALTUNG DER WEHRKRAFT, um den aggressiven Feind zu besiegen oder zumindest abzuwehren.
An erster Stelle DIE MILITÄRISCHE WEHRKRAFT, die den Gegner in die Knie zwingen sollte. Danach folgte mit derselben Wichtigkeit die Aufrechterhaltung einer FUNKTIONIERENDEN HEIMATFRONT, die ihre ganze Kraft und alle verfügbaren Ressourcen für die Versorgung der Front und deren Nachschub hergeben musste.