Selma aus Penningberg (A) mailte uns diesen Beitrag einer steinalten Tageszeitung, durch den die einfache, gewöhnliche Bevölkerung im 19. Jahrhundert auf die Lösung eines Problems aufmerksam gemacht werden sollte, welches alljährlich in der winterlichen Speisekammer, dem eisigen Lagerraum im Schuppen oder in der Scheune auftrat.
Mittel
wider das Zerspringen
der irdenen Schmalztöpfe
im Winter,
durch den Frost.
Es ist eine bekannte Sache, daß das Schmalz in wohlglasirten, irdenen Töpfen, oder in Töpfen von Steinguth, vorzüglich im Brunzlauer Geschirr viel länger, besser und geschmackvoller sich erhalte, als in den aus Kupfer, Zinn, verzinntem Blech oder von Holz verfertigten.
Allein man scheute sich bisher sehr, das benöthigende Schmalz in irdenen Gefäßen aufzubewahren; weil diese Gefäße im Winter von der Kälte gemeiniglich zerspringen.
Durch folgendes Mittel habe ich mehrere Jahre hindurch dies verhütet:
Man mache in jeden irdenen Schmalztopf, nachdem er tiefer und dicker ist, Löcher von 3 bis 6 Linien, die aber bis auf den Boden des Gefäßes von oben reichen müssen, 2,3, oder 4 an der Zahl, mehr gegen den Rand, als in die Mitte, und es wird dieses irdene Gefäß nicht springen.
Die Löcher mögen mit einem Messer oder Bohrer ins Schmalz gemacht werden, nur müssen sie bis auf den Boden reichen, so daß man ihn sieht.
Quelle: Patriotisches Tageblatt – 1805