Die Hannöversche Küche (1843) Seite 7 Es ist niemals rathsam, ganz frisch geschlachtetes Fleisch,
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Die Hannöversche Küche (1843) Seite 8 1 Stunde. Ein Puter kann 3 Tage hängen und 2 Stunden |
Die Hannöversche Küche (1843) Seite 9 Erste Abtheilung Gebratene Fleischspeisen Anleitung zum BratenGänse- und Entenbraten begießt man nur mit ihrem eignen Fette, das aus dem Braten läuft. Der Wildbraten aber be- darf besonders des Begießens mit Butter, und ist er schon etwas alt, so gießt man das erste Salzwasser ab, und gießt ihm, ehe man ihn in den Ofen legt, eine ganz frische Salz- lauge. Hat man einen Braten mit Nieren und Rippen, so legt man die Nieren unten, weil das Stück oder die Seite, die zuletzt gebraten worden ist, beim Tranchieren stets oben liegen muß. Ist es ein gespickter Braten, so muß das Gespickte auch zuerst unten gelegt werden, und will man den Geschmack noch angenehmer machen, so spickt man, besonders Wild, nebenbei noch mit Zitronenschale und ganzen Nelken. Hammelbraten spickt man stark mit Schalotten. Soll der Kälberbraten recht mürbe werden, so ist es nöthig, ihn vorher gehörig mit einer hölzernen Keule zu klopfen. Ist nun der Braten gar, so bratet man Butter braun, füllt die Bratenbrühe aus, gießt sie durch ein Sieb und vermischt sie mit der Butter; dann gießt man die ganze Sauce wieder über den Braten; oder gießt sie auch be- sonders. Ist der Ofen einmal recht heiß, so erhalte man ferner nur ein gelindes Feuer unter demselben. |
1843 – Amalie Sieveking „Die Hannöversche Küche“ – Seiten 7-9