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Mail vom vaterländischen Herbert

by Concierge

Hallo „Omas“!

Ihr habt da einen ziemlich bemerkenswerten Internetauftritt. Sehr interessant. Mich freut daran euer Mut zur Vielfalt der Themen. Erst fürchtete ich, dass mir schon wieder eine Kochbuchseite serviert wird. Um so erfreuter lese ich jeden Tag etwas anderes.
Um bei der Wahrheit zu bleiben, mein Sohn hat mich auf Euch aufmerksam gemacht und mich ermuntert Euch zu schreiben.

Ich bin mit dem „Du“ und einem modernen Schreibstil etwas wenig vertraut, bemühe mich allerdings mit Euch Schritt zu halten.

Mein Name ist Herbert, ich wurde 1938 in Krakau geboren – bin somit 82 Jahre alt – und mein Neffe bezeichnet mich etwas spöttisch als einen der letzten schwererziehbaren Kaisertreuen. Ganz unrecht hat er nicht. Ich bin nämlich in einem erzkonservativen, kaisertreuen Umfeld groß geworden. Die Familie hatte es in der Kaiserjahren zu einigem Vermögen gebracht. Ich habe bis heute angenehme Erinnerungen an meine unbeschwerten jungen Jahre vor dem mörderischen Krieg.

Heute lebe ich mit meinen Kindern sehr zufrieden auf meinem Hof und muss mich um nichts mehr kümmern. Ich habe erstaunlich viel Zeit. Ein Hobby verfolge ich nicht mehr, habe jedoch ein nicht zu verleugnendes Interesse an der im Glorienschein übertriebenen Lyrik und der verschnörkelten Poesie der Kaiserzeit.
Ich hänge etwas an der damals üblichen überschwenglich, umständlichen Ausdrucksweise. Sogar in der alltäglichen Umgangssprache.

Gern würde ich Euch mit Versen und vaterländischen Gedichten des 19. Jahrhunderts versehen.
Sie gehören einfach in die Zeit und sollten Euch beim Verständnis jener Jahrzehnte nützen.

Die in den damals üblich feurigen Worten verfasste Probe „Deutschland“, die Joseph von Hinsberg gefühlsbeladen in den Zeiten der Befreiungskriege 1808 veröffentlichte habe ich Euch bereits zuleiten lassen. Solche Verse wurden von den deutschen Soldaten in den napoleonischen Befreiungskriegen im Felde noch gesungen.

Was haltet Ihr davon? Passt das zu Eurem Konzept?
Herbert Greuß


Hi Herbert, ich finde Dein Angebot ist ein sehr angenehmes Lob für uns und unseren Blog.
Wir freuen uns auf Deine Artikel regelrecht, denn zu dem von Dir angesprochenen Thema sieht es bei uns ziemlich düster aus. Wir sind sehr froh, wenn durch Dein Angebot vielleicht etwas von der  herrschenden “Stimmung des Volkes des 19. Jahrhunderts”  in unseren Blog hereinweht. Dein Beitrag  “Deutschland”  von gestern hat uns tatsächlich erst einmal zusammenzucken lassen, so ungewöhnlich sind  Inhalt, Ton und Sprache. Aber nachdem unser “Piefke” uns über den “von vaterländischen Phantasien durchdrungenen Verfasser Joseph von Hinsberg”  informiert hat, haben wir schnell kapiert, dass Du uns unterstützen möchtest. Danke dafür.
Also drauf los.
Aber, nicht zu viel des Guten. So wie Du keinen Kochblog vorzufinden hofftest, möchten unsere Autoren nicht in vaterländischen Gesängen ertrinken.
Was hältst Du davon?
Concierge

 


Willst Du von hier wieder zurück in unseren “Finde-Index” und weißt im Moment nicht wie ?
Schau nach unter “Tipps: # 3  (zum Findex)”


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Über Omas Jahre

Hi, ich bin hier die Aufsicht und sozusagen das Mädchen für alles. Ich werde gerufen, um Ordnung zu halten oder aufzuräumen. Jedoch auch, wenn meine Kolleginnen vor Problemen stehen oder Leser/innen sich mit Wünschen oder Nachrichten an die Blog-Redaktion wenden. Bin 365/24 für diesen Blog da, aber nicht rund um die Uhr erreichbar.


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