Home Omas Rezepte etwa 1750-1800 in der Küche des Grauens ….

etwa 1750-1800 in der Küche des Grauens ….

by Eugenie

 

“Ein wahrer Bericht aus der Küche des Grauens”

Etwa um 1750-1800 gab es das KOCHBUCH einer bekannten Kochfachfrau für den gut situierten Haushalt, durch dessen Gebrauch die Herrschaften durchaus ihre Wünsche auf kulinarische Hochgenüsse verwirklichen konnten.
Es gab genügend erfahrene, oft weit gereiste, hervorragend ausgebildete Köche und Köchinnen, welche die eine oder andere exzellente Fertigkeit und fremdländische Rezepte mitbrachten, um selbst die ausgefallensten Wünsche ihrer Herrschaften auf z.T. unorthodoxe Weise zu realisieren und geladenen, wichtigen Gästen auf Wunsch ihres gastgebenden Arbeitgebers bei sich bietender Gelegenheit eine überraschende, sogar unvergessliche Sensation aufzutischen.

Mir ist eine besonders merk- aber zugleich gehörig unwürdige Methode aufgefallen, die ich beim Blättern in einem Kochbuch aus dem 18. Jahrhundert gefunden habe und die mir einfach nicht mehr aus dem Kopfe gehen will:

Der Gastgeber beabsichtigte offenkundig seine – ihm wichtigen – illustren Gäste mal so richtig zu beeindrucken und ließ auftafeln, was die Küche hergab, so dass sich die Tische bogen.

Zum guten Ende des Schmauses soll der geladenen Gesellschaft dann noch ein ganz besonderer Leckerbissen dargeboten werden, den der Koch des Hauses in ganz und gar ungewöhnlicher Weise zu servieren wusste:

Nämlich eine große Schüssel frisch aufgebrühter und schön rot gefärbter Krebse.
Flusskrebse an sich zuzubereiten war jetzt nicht unbedingt DIE Seltenheit und so wurden sie bei Gastmahlen immer wieder angeboten.

Hier aber hatte der Koch eine ganz furchtbare Idee und bleibt mir dafür immer als ein grauenhafter Mensch und rücksichtsloser Schinder in Erinnerung:

Um seinem Arbeitgeber und dessen Gästen mit einem großen Haufen gesottener Krebse bei Tisch den letzten Kick zu verpassen, brachte der  Unhold es tatsächlich fertig, lebendige Krebse in einen flachen metallenen Behälter zu legen, sie mit gutem (d.h. hochprozentigem) Branntwein zu übergießen und die armen Tiere dann bei lebendigem Leibe mit Schwefel anzuzünden.
ACHTUNG: Die Krebse lebten da tatsächlich noch. Das war ja gerade der Kick!!!

Dieser unsagbar grausige Unmensch achtete ganz bestimmt sorgsam darauf, dass seine eigenen Finger nicht mit anbrannten. Währenddessen wartete er ab, bis sich der Panzer der Krebse „schön“ rot gefärbt hatte. Wichtig an der unvorstellbaren Prozedur war, dass die brennenden Krebse diese Behandlung lebendig überstanden. Mehr oder weniger zumindest.

Danach legte er die schwer verletzten und gerade noch lebendigen Krebse sogleich in eine Servierschüssel, darauf die bereits gesottenen toten Krebskameraden. Dann schloss er die Schüssel unverzüglich mit dem Deckel – die erlesene Speise sollte auch recht warm bleiben – und flugs richtete er alles auf der Speisetafel an.

Hob nun jemand der Tischgesellschaft neugierig den Deckel ab, beginnt ein ergötzliches und bestimmt sehr, sehr makabres Schauspiel: Die noch lebendigen, doch ebenfalls rot gebrannten Krebse innerhalb des Haufen angelieferter Krebse, bewegten sich plötzlich, um ihrer Pein und ihrem wohl irrsinnigen Schmerz zu entfliehen. Sie krochen – für die Gäste des Schlemmervergnügens vollständig unerwartet – unter der Menge der toten Krebse gleicher Farbe hervor, wobei sich der gesamte Haufen gesottener Krebse bewegte und im ersten Moment für ein Erschrecken sorgte, das dann lustiger Gelassenheit wich.

Was für eine klasse Idee.
Der Gastgeber konnte wohl sicher sein, dass sein überaus lustiger Beitrag in den Kreisen der gehobenen Gesellschaft die Runde machte und noch tausende der armen Krebse so elendig ums Leben gebracht wurden.

Ich, dass gebe ich an dieser Stelle gern zu, hoffe inständig, dass der Koch bei nächster sich bietenden Gelegenheit vom Blitz getroffen wurde, auf den Boden fiel und rot, geröstet riechend, rauchend, aber noch lebendig versuchte nach Hause zu kriechen.
Verdient hätte er es.
Aber wie uns die Geschichte lehrt, je grausamer die Herrschaften mit der Schöpfung umgingen, desto länger konnte sie sich in ihrer führenden Stellung halten und eines bequemen Lebens erfreuen.

Dieser Beitrag (und weitere)  mit diesem unsagbar grausamen Inhalt hat mir Elsa König aus Auerbach zugesandt.
Ich wollte ihn nicht veröffentlichen, ich glaubte nämlich, dass der Inhalt nur ein schlechter Witz sei.
Doch Elsa hat mir die Quelle nachgewiesen und Kopien des Originals gegeben.
Damit hätte ich nie und nimmer gerechnet.
Ich bin entsetzt.
Eugenie 17.05.2021


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1 comment

Gaisa aus Talin 19. Mai 2021 - 22:27

War so auch bei den Russen. Hunger und Katastrophen, Leibeigenschaft und Rechtlosigkeit die Menschen hat zum Tier degradiert. Alle Zivilisation weggekommen. Das ist es kein Wunder. Die Menschen sind total verkommen gewesen. Wer stark war, der hat das Recht für sich genommen.

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